E-Scooter sieht man auf den Straßen immer häufiger. Die Gründe dafür sind schnell gefunden: Mit dem Elektro-Roller ist man nicht nur deutlich preiswerter als mit Auto, Bus oder Bahn unterwegs, man spart auch viel Zeit, besonders auf kurzen Strecken. Denn mit dem E-Scooter gehts am Stau schnell und einfach vorbei.
Doch worauf kommt es an bei einem praktischen Elektro-Scooter für den Alltag? Und lohnt sich ein preiswerter E-Scooter vielleicht genauso wie ein etwas teurer E-Scooter? Wir testen und vergleichen den Xiaomi Ninebot Elektro-Scooter für 400 Euro mit dem deutlich preiswerteren ICONBIT Kick Scooter für 275 Euro (bei MediaMarkt derzeit im Angebot).
Wie der Xiaomi Ninebot den Alltag meistert
Der Xiaomi Ninebot punktet vor allem bei seinen großen Rädern – damit überwindet er problemlos auch mal flache Kanten im Straßenverkehr. Die großen Räder sorgen zudem für eine sichere, komfortable Fahrweise bei Geschwindigkeiten bis zu 25 km/h. Dazu muss man den Kippschalter am Lenker einfach bis zur gewünschten Geschwindigkeit drücken. Bevor der Scooter jedoch elektrisch fährt, muss man ihn bis 6 km/h erst einmal selbst antreten. Aus dem Stand fährt er nicht von alleine los. Über eine Einschalt-Taste am Lenker lässt sich die Geschwindigkeit auf 18 km/h für eine stromsparende Fahrweise drosseln. Leider wird die Momentan-Geschwindigkeit dem Fahrer nicht angezeigt.
Besonders die Verarbeitung des Xiaomi E-Scooters wirkt sehr hochwertig und robust. Für Sicherheit sorgen eine Front-LED-Beleuchtung und ein blinkendes Rücklicht beim Bremsen. Etwas fragwürdig ist jedoch die Verkabelung. Im Gegensatz zum preiswerteren ICONBIT Kick Scooter verlaufen hier die Kabel außerhalb des Scooters. Das sieht nicht nur etwas unschön aus, es stellt auch ein gewisses Sicherheitsrisiko dar, zum Beispiel bei Regen. Äußerst positiv hingegen ist die Bremskraft: In einer extrem kurzen Distanz kommt der Xiaomi Ninebot dank starker Scheibenbremsen zum Stillstand.
Kann der preiswerte ICONBIT Scooter mithalten?
Ganz anders beim ICONBIT E-Scooter: Hier enttäuscht die Bremsleistung. Über einen roten Hebel am Lenker wird die elektronische Bremse betätigt. Die Verzögerung ist jedoch so schwach, dass man erst weit hinter dem erwarteten Haltepunkt zum Stillstand kommt. Besonders auf den letzten Metern ist die Bremsleistung so schwach, dass man lieber vom Roller steigt und selbst anhält.
Dabei war die Idee vom Hersteller mit einer Bremsenergie-Rückgewinnungsfunktion äußerst gut. So soll die Batterie während des Bremsen noch einmal zusätzlich geladen werden. Ein wirklich positiver Aspekt beim ICONBIT Kick Scooter ist das digitale Display, über welches 3 Geschwindigkeitsstufen ausgewählt werden können, der aktuelle Akkustand und die zurückgelegte Distanz angezeigt werden. Auch die Geschwindigkeit wird in Echtzeit gemessen und angezeigt. Als Erwachsener mit 80 Kilogramm Gewicht erreicht man bis zu 20 km/h. Die elektrische Reichweite liegt mit etwa 6 Kilometern im Alltag deutlich unter der Strecke des Xiaomi Ninebot. Kleiner Vorteil des Iconbit: Das Trittbrett ist im Vergleich deutlich schmaler, da der Akku in der Lenkstange verbaut ist. Die erhöhte Bodenfreiheit ist besonders bei Bordsteinkanten komfortabel.
Gemeinsame Stärken und Schwächen

Fazit
Ist der Xiaomi Ninebot den Aufpreis wert?
Nach unserem ausführlichen Test beider E-Scooter kommen wir zu einem eindeutigen Schluss. Der ICONBIT Kick Scooter hat tolle Ansätze, beispielsweise die digitale Geschwindigkeitsanzeige, die Rekuperation der Bremsenergie und das schmale Trittbrett. Die etwas niedrige Geschwindigkeit mag man dem Roller für den günstigen Preis von unter 300 Euro verzeihen. Die mangelnde Bremsleistung ist jedoch fatal und ein großes Manko des elektrischen Tretrollers.
Der Xiaomi Ninebot beweist, dass es auch anders geht. Die elektrische Bremse packt hier sofort zu und bringt den Roller in Bruchteilen von Sekunden zum Stillstand. Auch die blinkende Bremsleuchte funktioniert nach vielen Kilometern im Gegensatz zum ICONBIT Kick Scooter einwandfrei. Für uns ist klar: Wer wirklich einen sicheren, verlässlichen E-Scooter sucht, sollte den Aufpreis von 125 Euro zur eigenen Freude aufbringen.
Anzeige